Sicherheit, Nachhaltigkeit und „Karriere am Berg”
Ein Schwerpunkt bei den Top-News, präsentiert von Ricarda Rubik und Peter Winkler vom Fachverband der Seilbahnen Österreichs sowie Christian Felder vom Technikerkomitee, war die Sicherheit: Die Generalrevisionsverordnung bzw. die vorgeschriebenen Intervalle wurden aktualisiert, die Anforderungen an das Wasser für Beschneiungsanlagen werden in der neuen ÖNORM M 6257 geregelt. Auch Photovoltaikanlagen sollen in Zukunft einfacher genehmigt werden.
Für die Beschäftigten der Betriebe gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Englisch soll in Zukunft zusätzlich zu Deutsch als mögliche Betriebssprache gelten, was die Branche attraktiver für Menschen mit anderen Muttersprachen macht. Auch die Möglichkeit, eine steuerfreie Mitarbeiterprämie auszuzahlen, besteht im laufenden Jahr noch und wird von vielen Betrieben genutzt, um die „Karriere am Berg” noch interessanter zu machen.
Unter diesem Titel läuft jetzt auch eine neue Webpräsenz, die Berufe rund um den Betrieb eines Skigebiets vorstellt.
Skifahren: Wir lieben es!
Ein Medien-Gipfelgespräch bildete den Abschluss der Branchentagung. Gerhard Koch (ORF Steiermark), Gerhard Valeskini (Kronen Zeitung) und Xenia Daum (Kleine Zeitung) diskutierten mit dem Manova-Marktforscher Klaus Grabler und Leo Jeker, Touristik-Urgestein aus der Schweiz, über das Image des Skisports in den Medien. Wird der Skisport in den Medien schlechtgeredet? Wie kann man umfassend, fair und dennoch positiv berichten? Die Diskutierenden gingen diesen Fragen auf den Grund. Fazit: Faire und freie Berichterstattung darf auch kritisch sein. Für journalistische Qualitätsarbeit ist es unerlässlich, dass während der Recherche beide Seiten gleichermaßen gehört werden. Besonders wichtig bei der Medienpräsenz: Mehr Emotionen auf den Berg bringen!
„Der demografische Wandel zeigt sehr klar, dass wir in Europa mit einem abnehmenden Marktpotenzial bei Kindern rechnen müssen. Hinzu kommt, dass Skigebiete in Stadtnähe oder Kleinstskigebiete am Land durch die sich verändernden Rahmenbedingungen des Klimawandels in Zukunft sehr schwer am Markt bestehen können. Deshalb muss der Einstieg in den Wintersport durch innovative Programme gefördert werden. Der Zugang zu den ersten Schritten im Schnee (lernen) muss leistbar bleiben, auch ein Winterurlaub mit ein bis zwei Kindern!“
Die letzte Wintersaison verlief für die höher gelegenen Skiregionen größtenteils erfolgreich. Es gab zwar teilweise größere Probleme mit zu vielen Leuten am Berg, was auf den ersten Blick wirtschaftlich positiv erscheint, jedoch für einen Teil der Gäste auch zu einem Ausstieg oder Umstieg auf andere Freizeitaktivitäten führen kann.
Die größeren, höher gelegenen Skigebiete müssen sich also verstärkt um den eigenen Nachwuchs kümmern. Einige Skigebiete engagieren sich seit Jahren in diesem Segment.
Die Initiative KIDS ON SKI
Die Initiative KIDS ON SKI (siehe www.kids-on-ski.com) setzt genau hier an. Die Motivation für diesen Sport erfolgt in erster Linie über die Eltern bzw. Großeltern, sofern diese selbst Skifahrer sind. Das beginnt sehr früh, nämlich zwischen drei und fünf Jahren! Hier entscheidet sich, ob wir ein Kind für diesen Sport begeistern können. Viele derzeit laufende Aktivitäten der Bergbahnen und Tourismusverbände sind ebenfalls sehr wichtige Impulse. Der Ansatz beginnt aber eben schon früher, und hier gilt es anzusetzen. Der Zugang muss einfach und attraktiv gestaltet sein. Nur so wird es gelingen, auch künftig Skifahrer zu gewinnen.
Das bedeutet, dass neue, innovative Konzepte und Produkte am Berg für Familien entwickelt werden müssen. Das aktuelle Angebot in diversen Top-Skigebieten ist in dieser Hinsicht zu überdenken, wenn man weiterhin wettbewerbsfähig bleiben möchte. Hier gilt es, neue Impulse zu setzen.
Dies ist die Herausforderung für die kommenden 5 bis 10 Jahre!
Das Thema Skischulen
Skischulen und ihre Verantwortlichen sowie die Skilehrer haben in den Destinationen schon immer eine tragende Rolle gespielt und werden auch zukünftig im Mittelpunkt stehen, wenn es darum geht, innovative Erlebnisse an Wintersportler zu vermitteln.
Der Stellenwert der Wintersportlehrer ist unumstritten, wenn es darum geht, mit viel Einfühlungsvermögen unseren neuen Besucherinnen und Besuchern den Einstieg in den Wintersport sicher, mit viel Spaß und Abwechslung zu vermitteln. Durch die Initiativen der Skischulen gemeinsam mit den Bergbahnen, wie z. B. die Errichtung der tollen Kinderländer mit ihren infrastrukturellen Einrichtungen und technischen Innovationen wie Förderbändern, sowie durch die hohe Unterhaltung und die pädagogischen Fähigkeiten der Lehrer im Kinderunterricht, konnte der Stellenwert erheblich gesteigert werden.
Leider gibt es aber immer mehr Destinationen, wo diese Stärke aufgrund von Eigeninteressen (mehrere Skischulen in einer Destination, was oft ein eingeschränktes Angebot bedeutet) und Missverständnissen bezüglich ihrer Rolle im Gefüge der Destination verloren gegangen ist.
Hier braucht es von allen Beteiligten – Bergbahnen, Skischulen, Sportfachhandel, Vermieter und Gastronomiebetriebe – ein Überdenken ihres Handelns, um die Stärken zu bündeln und den neuen Herausforderungen gewachsen zu sein. Die Vernetzung der bereits erwähnten Stärken ist ein wesentlicher Faktor, wenn es um das Thema Lernen und das Kreieren bleibender Erlebnisse für neue Besucher geht.
Das neue Zauberwort in den Winterdestinationen heißt Convenience: Wintersport muss einfacher und ohne große Anstrengung zugänglich sein. Die Angebote müssen noch stärker auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten werden, was nur durch eine hervorragende Vernetzung aller Beteiligten möglich ist.
Hier gilt es, jetzt schon die Weichen zu stellen, damit man nicht plötzlich von der neuen Situation „überrascht” wird!